Arbeitseinheit Klinisch-psychologische Intervention

Bergische Universität Wuppertal

Aktuelle Forschungsprojekte

Aversive mentale Bilder sind ein transdiagnostisches Symptom. Auch nach dem Tod einer nahestehenden Person können (intrusive) mentale Bilder auftreten und es gibt Hinweise darauf, dass Patient:innen mit einer Anhaltenden Trauerstörung) diese häufiger erleben und als weniger kontrollierbar wahrnehmen als gesunde Trauernde. In diesem Projekt untersuchen wir, welche Inhalte und Eigenschaften trauerbezogene mentale Bilder haben und wie diese mit Symptomen der Anhaltenden Trauerstörung in Verbindung stehen.

Präregistrierung: https://osf.io/7zwfv & https://osf.io/7pfme 
In Kooperation mit Prof. Dr. Paul Boelen & Dr. Muriel Hagenaars (Utrecht University, NL)

Belastende Erinnerungen kommen im Rahmen verschiedener psychischer Erkrankungen vor (z.B. Posttraumatische Belastungsstörung). Imagery Rescripting ist eine innovative und wirksame psychotherapeutische Methode, bei der die Erinnerung aktiviert und in der Vorstellung so verändert wird, dass das Ereignis einen erträglicheren Ausgang nimmt. Allerdings sind die zugrunde liegenden Mechanismen noch nicht vollständig geklärt. Im Rahmen dieses Projekts untersuchen wir die Veränderung der wahrgenommenen Kontrollierbarkeit der Erinnerung (Mastery) als einen potentiellen Wirkmechanismus. In einer experimentellen Studie mit Personen mit belastenden autobiografischen Erinnerungen wird überprüft, wie verschiedene Arten der Durchführung von Imagery Rescripting die Kontrollierbarkeit und die Belastung durch die Erinnerung beeinflussen.

Präregistrierung: https://osf.io/e4rmt
In Kooperation mit Dr. Muriel Hagenaars (Utrecht University, NL)

Nach dem Verlust einer nahestehenden Person können Gedanken an den Tod auftreten, die mit dem Wunsch einhergehen, der verstorbenen Person wieder nahe zu sein. Dieser sogenannte Nachsterbewunsch könnte mit einem erhöhten Suizidrisiko verbunden sein, möglicherweise handelt es sich dabei aber auch um eine starke Sehnsucht oder eine dysfunktionale Bewältigungsstrategie, die fälschlicherweise als suizidales Erleben identifiziert wird. 

Ziel dieser explorativen Studie ist es zu untersuchen, ob trauerspezifische „suicide drivers“ – das heißt, Faktoren, die das Suizidrisiko erhöhen – identifizierbar sind (z.B. ein Nachsterbewunsch). Betroffene und Expert:innen aus der Psychotherapie sowie der Trauer- und Suizidforschung werden zur Erfassung und Behandlung von trauerbezogener Suizidalität (TbS) befragt.

Als betroffene Person können Sie teilnehmen, wenn Sie:

  1. volljährig sind.
  2. Deutsch sprechen.
  3. vor mindestens 6 Monaten einen Verlust erlebt haben.
  4. nach dem Verlust Gedanken an den Tod hatten.

Weitere Informationen zur Studie und Terminvereinbarung finden Sie hier:
https://umfrage.uni-wuppertal.de/index.php/353699?lang=de

Als Expert:in können Sie an der Online-Studie teilnehmen, wenn Sie:

  1. über Fachwissen in den Bereichen Trauerforschung und/oder Suizidforschung verfügen ODER
  2. bereits psychotherapeutisch mit trauernden Menschen gearbeitet haben, die suizidales Erleben und Verhalten geäußert haben.

Hier gelangen Sie zur Umfrage auf Deutsch oder Englisch.

Langfristig sollen aus den Erkenntnissen diagnostische und psychotherapeutische Implikationen abgeleitet werden.

Präregistrierung: https://doi.org/10.17605/OSF.IO/JWFCH

Studienleitung: Laura Melzer, M.Sc. & Jun.-Prof. Dr. Franziska Lechner-Meichsner

 

Viele Menschen mit Fluchterfahrung sind vor oder während der Flucht belastenden und traumatischen Erlebnissen ausgesetzt, wozu oft auch der Verlust einer nahestehenden Person gehört. Ein erheblicher Teil der Betroffenen entwickelt daher auch Symptome einer Anhaltenden Trauerstörung. Der Neuanfang im Aufnahmeland ist häufig mit zusätzlichen Herausforderungen verbunden – etwa finanziellen Sorgen oder einem unsicheren Aufenthaltsstatus – die das psychische und körperliche Wohlbefinden weiter beeinträchtigen können. In Umfragen und Fokusgruppen mit mit Menschen, die nach Deutsch, die Niederlande oder Canada geflüchtet, untersuchen wir Reaktionen auf verschiedene Verlusterfahrungen und deren Einflussfaktoren und entwickeln gemeinsam mit Betroffenen weitere Forschungsfragen sowie Schritte zur Unterstützung geflüchteter Menschen.

In Kooperation mit Prof. Dr. Hannah Comteße (FernUniversität Hagen) & Prof. Dr. Clare Killikelly (Universität Zürich)

In der ICD-11 ist erstmals das Störungsbild der komplexen posttraumatischen Belastungsstörung (kPTBS) enthalten und die Kriterien der PTBS haben eine deutliche Überarbeitung erfahren. Dies stellt Forscher:innen und Therapeut:innen vor eine Herausforderung, da die Clinician-administered PTSD Scale (CAPS; Weathers et al., 2018), die den Goldstandard in der PTBS-Diagnostik darstellt, die Diagnostik nach ICD-11 nicht ermöglicht.  Daher haben wir das Complex PTSD Item Set additional to the CAPS (COPISAC) als Ergänzung zur CAPS entwickelt, mit der neben der DSM-5-PTBS auch die ICD-11-PTBS und -kPTBS diagnostiziert werden können. Ziel des Projekts ist es, die psychometrischen Eigenschaften des Interviews zu überprüfen. Dazu werden behandlungssuchende Patient:innen am Zentrum für Psychotherapie der Goethe-Universität Frankfurt und der Traumaambulanz der LMU München vor Beginn der Therapie in zwei Sitzungen mit CAPS, COPISAC und dem SCID diagnostisch untersucht. 

Präregistrierung: https://osf.io/xv8qm 

In Kooperation mit apl. Prof. Dr. Regina Steil (Goethe-Universität Frankfurt) & PD Dr. Larissa Wolkenstein (LMU München)

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